Biomasse aus nachwachsenden Rohstoffen

Bei Biomasse-Primärprodukten wird solare Strahlung mit Hilfe von Pflanzen über den Prozess der Photosynthese in organische Materie umgewandelt.

Im Jahr 2003 wuchsen auf ca. 835 000 Hektar nachwachsende Rohstoffe, das sind 8 % der gesamten Ackerfläche Deutschlands. Dass sich die Anbaufläche von Jahr zu Jahr erhöht hat, resultiert vor allem aus der fortschreitenden Ersetzung fossiler Brennstoffe durch nachwachsende Rohstoffe auf vielen Gebieten. Hierbei gewonnene Energien setzen bei ihrer Verbrennung immer nur soviel CO2 frei, wie die Rohstoffe während ihres Wachstums aus der Atmosphäre entnommen haben. Ihre Verwendung kann somit helfen, den sich verstärkenden Treibhauseffekt abzumildern und globalen Klimaveränderungen entgegenzuwirken.

Ein positiver Effekt der verstärkten Nutzung nachwachsender Rohstoffe ist der Erhalt bestehender und die Schaffung neuer Arbeitsplätze in der Land- und Forstwirtschaft.

Die wichtigsten Anwendungsbereiche

Kraftstoffe: Flüssige und gasförmige Energieträger lassen sich auf unterschiedliche Weise aus vielen verschiedenen Pflanzenarten gewinnen. Die größte Bedeutung bei der Erzeugung biogener Kraftstoffe besitzt zur Zeit der sogenannte Biodiesel. Lange bekannt ist auch die Herstellung von Alkohol durch Vergärung zucker- oder stärkehaltiger pflanzlicher Rohstoffe.

Biogas: Biogas wird von Mikroorganismen aus Rest- und Abfallstoffen wie Gülle unter Luftabschluss in speziellen Tanks produziert. Es enthält im wesentlichen Wasserstoff, Methan und Kohlenmonoxid. Durch die Vergärung der Gülle wird das Freisetzen von Methan in die Atmosphäre reduziert, die Geruchsbelästigung bei der Lagerung und Ausbringung von Gülle verringert und Krankheitserreger und Unkrautsamen zum Teil abgetötet. Möglich ist auch die Vergasung pflanzlicher Biomasse wie Holz, Stroh oder starkwüchsigen Gräsern. Der Einsatz von Biogas ist in stationären Motoren oder Brennstoffzellen zur Herstellung von Strom und Wärme möglich.

Strom und Wärme aus Holz

Hauptabnehmer des nachwachsenden Rohstoffes Holz ist in Deutschland die Säge- und Papierindustrie. Auch bei der Furniererzeugung und bei der Herstellung von Sperrholz, Faser- oder Spanplatten werden große Mengen an Holz verbraucht. Die Restabfallprodukte wie Scheitholz, Holzhackgut, Reste aus der Sägeindustrie, Holzpellets usw. werden einer energetisch sinnvollen Nutzung zugeführt. Besonders günstig ist hierbei die Kraft - Wärmekopplung.

Bioenergie - was kann sie in der Zukunft leisten?

Biomasse wird maßgeblich zur zukünftigen Energieversorgung beitragen. Gut 17 % des heutigen Bedarfs an Wärme und Strom können in Zukunft allein aus Biomasse abgedeckt werden. Das Biomassepotential wird in Deutschland mit 12 GW bzw. 58 TWh/a veranschlagt. Bis 2010 wird ein Beitrag von 2 GW erwartet, bis 2020 etwa 5 GW. Die Hauptaktivitäten konzentrieren sich bisher auf die Holzverbrennung und zur Zeit verstärkt auf die Biodieselproduktion.

Diagramm Bioenergiepotenzial
Bioenergiepotenzial Deutschlands im Jahr 2030
Quelle:
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Kenndaten Biomasse

  • Gestehungskosten: Wärme 1 bis 10 Cent/kWh, Strom 5 bis 30 Cent/kWh
  • Leistungsbereich: 1 kW bis 50 MW (thermisch)
  • Kostenreduzierung bis 2020: 10 bis 15 %