Solararchitektur

Unter Solararchitektur oder auch passive Solarnutzung versteht man eine Bauweise, die einfallende Sonnenstrahlung als direkte Energiequelle nutzt. Aktive Technik wie beispielsweise Pumpen zum Beheizen und Beleuchten von Räumen wird hierbei nicht benutzt.

Die passive Nutzung der Sonnenenergie erfolgt überwiegend durch große, hochwärmegedämmte Südfenster als Sammelflächen und großflächige Wärmespeichermassen im Rauminnern. Die Sonnenenergie wandelt sich beim Übergang durch eine Glasfläche in Wärmeenergie um. Die in Deutschland übliche massive Bauweise verfügt über ausreichende Wärmespeicherflächen, so dass zusätzliche Speichermassen in der Regel nicht notwendig sind.

Optimierung der Sonneneinstrahlungsnutzung durch Bauleitplanung

Für eine optimale Sonneneinstrahlung sind Südfassadenausbildungen wichtig. Entsprechend groß gestaltete Dachüberstände oder Balkone lassen die flache Wintersonne ungehindert eindringen und die hochstehende Sommersonne ausblenden. Selbst im Winter kann mit passiver Solarnutzung der Heizenergieverbrauch von Gebäuden um etwa 20 % deutlich gesenkt werden.

Gerade in neuen Wohngebieten bietet die Bauleitplanung die Möglichkeit, Festsetzungen für Grundstücksgrößen, Hausabstände, Gebäudeorientierungen, Hausformen und Dachneigungen zu berücksichtigen.

Einfache Maßnahmen wären z.B. eine strikte Vermeidung von Süd-Nord-Straßenführungen, die eine optimale Ausrichtung der Häuser verhindern, oder die Zunahme der Bauhöhen von Süd nach Nord, um Verschattungen der Häuser untereinander zu vermeiden.

Verschiedene Arten von Wärmedämmung an den Fassaden bringt eine zusätzliche Energieeinsparung. Auch eine Begrünung von Dächern und Fassaden trägt zu einem gesunden Wohnklima und einer zusätzlichen Wärmedämmung bei.

Betrachtet man die Entwicklung der Energieeinsparung an durchschnittlichen Häusern, so zeigen sich gewaltige Einsparungen im Laufe der Jahre: durchschnittlicher Verbrauch 1930 250 kWh/m²a, durchschnittlicher Verbrauch 2005 ca. 50 kWh/m²a.