Erdwärme - Historie

Erdwärme - eine unerschöpfliche Energiequelle

Die im Erdkörper vorhandene Wärmemenge übersteigt den Energiebedarf der Welt um ein Vielfaches. Sie stammt zum Teil noch aus der Zeit der Entstehung der Erde vor rund 4 Mrd. Jahren, bildet sich aber auch fortlaufend neu durch natürliche Prozesse im Erdkern, im Erdmantel und in der Erdkruste.Ab einer Tiefe von ca. 10 Metern ist auch in der kalten Jahreszeit mit einer konstanten Temperatur von 10 Grad Celsius zu rechnen. Je tiefer man in das Erdinnere vordringt, umso wärmer wird es. In Mitteleuropa nimmt die Temperatur um ca. 3 °C pro 100 m zu.

Die in der Erde gespeicherte Wärmemenge ist nach menschlichen Maßstäben unerschöpflich. Erdwärme als Energiequelle ist in Bereichen geothermischer Anomalien den Menschen seit Jahrtausenden bekannt.

Schon im Altertum nutzten die Römer Erdwärme in ihren Thermalbädern und zur Gebäudebeheizung. In Deutschland wurden ebenfalls zur Römerzeit Thermalbäder eingerichtet. Noch heute kochen die Maoris in Neuseeland mit Erdwärme. In Island wird heißer Dampf aus dem Erdinneren zur Beheizung von Wohnsiedlungen und Treibhäusern sowie zur Stromerzeugung genutzt.

Erdwärmenutzung in Deutschland

In Deutschland nutzt man warme Quellen an der Oberfläche und warmes Wasser aus Tiefenbohrungen für Heil- und Badezwecke. Die Orte Wiesbaden, Aachen, Bad Griesbach, Bad Birnbach, Bad Füssing, Bad Urach und Bad Waldsee sind einige Beispiele hierfür. Auch in der DDR nutzte man heiße Tiefenquellen. 1984 nahm das geothermische Heizwerk in Waren an der Müritz seinen Betrieb auf und versorgt heute 800 Wohnungen mit Wärme. Deutschland verfügt über reichlich Energiepotenzial in Thermalwasser, es ist jedoch noch ein weiter Weg bis zur effektiven Nutzung durch entsprechende sich in der Entwicklung befindliche Technologien. Ein erster Schritt ist mit dem geothermischen Kraftwerk im mecklenburgischen Neustadt-Glewe getan, das Ende 2003 den Betrieb aufnahm.